16. September 2020

Buchpräsentation von Band 6 „Ritual Objects in Ritual Context“ der Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte

Heute Abend präsentieren die Herausgeberinnen PD Dr. Claudia D. Bergmann und Dr. Maria Stürzebecher sowie Dr. Frank Bussert vom Verlag Bussert & Stadeler den neu erschienen sechsten Band der Reihe Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte.

Der Band versammelt Vorträge der internationalen Konferenz „Ritual Objects in Ritual Context“, welche im November 2019 in Rudolstadt und Erfurt stattfand und ergänzende wissenschaftliche Beiträge. Beispielhafte rituelle Objekte des mittelalterlichen Erfurt und Objekte der Rudolstädter Judaica-Sammlung wurden herausgegriffen und vor ihrem historischen und rituellen Kontext untersucht. Die Objekte geben Zeugnis über das religiöse Leben und Alltagsleben der Menschen, sie lassen Rückschlüsse auf zeitgenössische Rituale und auf die Einordnung ritueller Objekte in die Entstehungsgeschichte eines Rituals zu.

Die dazu auf der Konferenz und in Band 6 identifizierten Forschungsergebnisse sind Ausgangspunkt für weitere wissenschaftliche Arbeiten. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erforschung jüdischen Lebens in Rudolstadt und Erfurt. Einige der untersuchten Objekte sind seit Langem bekannt und in der Forschung bereits öffentlich diskutiert, andere haben mit der Konferenz und der Publikation von Band 6 wieder oder zum ersten Mal eine öffentliche Plattform erhalten. So sind z. B. ein dekoratives Mizrach (ein Gemälde, das die Richtung von Jerusalem anzeigt) aus Rudolstadt oder die Erkenntnisse und deren (Neu-)Interpretation über den Schlüssel im Erfurter Schatz zu nennen.*

Unsere Aufgabe war wie für alle Bände zuvor die Gestaltung in dem von uns entwickelten Layout für die Reihe. Das Layout berücksichtigt das Erscheinungsbild des Netzwerks Jüdisches Leben Erfurt. Elemente des Corporate Designs wie definierte Schriften und Farben finden sich auch im Layout der Reihe. So zeigt das Cover einen Thorawimpel (nach Archivvorlage TLMH Inv. Nr. S23d.) in der für das Erscheinungsbild typischen Illustrationsstilistik. Vergleichbare Illustrationen finden sich auch auf anderen Printprodukten für das Netzwerk, wie Faltblättern und Broschüren.  
Zum anderen muss die Gestaltung den Anforderungen einer wissenschaftlichen Publikation gerecht werden. Geboten sind demnach eine gute Übersichtlichkeit und Lesbarkeit. Die umfangreichen Fußnoten laufen harmonisch in der Marginalspalte mit dem Haupttext mit. Abbildungen von Objekten sind zugehörig positioniert und eingebettet.

Die Reihe „Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte“ versammelt die neuesten Forschungen rund um das jüdisch-mittelalterliche Erbe. Sie behandelt Themen zu Geschichte, Wirtschaft, Kultur und Gelehrsamkeit des städtischen Judentums des Mittelalters hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, in Erfurt. Mit ihrer Auflage ab August 2012 ist sie wichtiger Bestandteil der Erfurter Bewerbung um den Welterbetitel. Gleichzeitig zeigt sie neue Ansätze in der Interpretation der aktuellen Forschung.
 

*Quelle: Wortmelder. Der Forschungsblog der Universität Erfurt. (13.8.2020)