24. Mai 2024

„Grenzen überwinden – neue Horizonte entdecken“: Jahrestagung der UNESCO-Welterbestätten in Konstanz

Der Besuch der jährlichen Tagung des deutschen Welterbevereins ist fester Termin in unserer Jahresplanung. Nach Orten wie Hamburg, Regensburg, Hildesheim, Bad Langensalza und Wismar folgten wir auch dieses Jahr der Einladung nach Konstanz mit den umliegenden UNESCO-Welterbestätten „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ und der „Klosterinsel Reichenau“.

Seit vielen Jahren betreuen wir die → „Alten Buchenwälder“ mit dem → Nationalpark Hainich als Teil dieses grenzüberschreitenden Welterbes in Kommunikation, Vermittlung und Gestaltung zum Thema UNESCO-Welterbe. Seit September 2023 erweitert das → „Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt“ die Liste der deutschen UNESCO-Welterbestätten. Hier arbeiten wir bereits seit 2011 mit der Stadt Erfurt und den UNESCO-Beauftragten zusammen, um die Bemühungen um das Welterbe sowie die Objekte selbst für eine breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen. 

Unter dem Motto „Grenzen überwinden – neue Horizonte entdecken“ bot auch die diesjährige Tagung des Vereins der Welterbestätten in Deutschland ausreichend Gelegenheiten für die Vernetzung sowie Impulse für den Austausch mit Managern, Denkmalpflegern, Pressereferenten und Touristikern anderer Welterbestätten in Deutschland.

Jede Tagung bietet auch die Möglichkeit, die Welterbestätten selbst kennenzulernen und die Kommunikation sowie Vermittlung vor Ort zu erleben. Zum Auftakt der Tagung besuchten wir die → „Klosterinsel Reichenau“ mit ihren drei mittelalterlichen Kirchen, die als einzigartiges Ensemble ottonischer und karolingischer Baukunst in die Liste des UNESCO-Welterbes eingeschrieben ist. Die Landesausstellung → „Welterbe des Mittelalters – 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz bot im Anschluss an die Tagung einen umfassenden Blick auf die Geschichte des Königsklosters Reichenau mit seiner bedeutenden Schreibwerkstätte und Malschule des Mittelalters. Am letzten Tag besuchten wir das → Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen. Hier war besonders interessant zu verstehen, wie die Vermittlung eines Welterbes erfolgen kann, welches so nicht mehr zu sehen ist, sondern heute lediglich über Rekonstruktionen gezeigt und über erweiterte Angebote vermittelt werden kann.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Darmstadt im nächsten Jahr mit den UNESCO-Welterbestätten → „Mathildenhöhe“ und der → „Grube Messel“.

  • Das Bild zeigt eine Rekonstruktion der Pfahlbauten wie sie am Bodenseee vor 3.000–6.000 Jahren zu finden waren. Historische getreute Nachbauten der im Wasser am Rand des Ufers gebauten Häuser.

    Seit 2011 sind die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ als serielle Welterbestätte mit 111 Orten in sechs europäischen Ländern UNESCO-Welterbe. In Unteruhldingen finden sich Rekonstruktionen dieser Pfahlbauten.

  • Blick auf das Münster St.Maria und Markus als eine der drei Kirchen auf der Insel Reichenau, die seit dem Jahr 2000 als „Klosterinsel Reichenau“ zum UNESCO-Welterbe gehören.