01. Juli 2020

30 Jahre Papenfuss – Wir feiern!

Eine Zeit voll spannender Projekte und Zusammenarbeiten liegt hinter uns. Mit eigenen Vorstellungen und Überzeugungen sind wir unseren Weg gegangen und haben das Atelierprofil entwickelt. Veränderungen in Gesellschaft und Technologie passierten und veränderten auch unsere Arbeit. Viele Kunden begleiteten uns vertrauensvoll in dieser Zeit. Wir schauen auf 30 Jahre Ateliergeschichte zurück.


1989, Diplom, Baby, Wende, ... und nun?

Das Jahr 1989 ist ein gesellschaftliches und persönliches Wendejahr für uns. Nach erfolgreich abgeschlossenem Diplom als Industrieformgestalter und Geburt des ersten Kindes beginnt das Berufsleben und es ist notwendig, Geld für die Familie zu verdienen. Die Industrie ist vielerorts in der Auflösung und so stehen wir vor der Frage, unser Geld in Lehrtätigkeit oder mit einem eigenen Büro und den entsprechenden Freiheiten zu verdienen. 

Der Umbruch bringt viele neue Möglichkeiten Designprojekte verschiedenster Art zu bearbeiten. Mittelständische und kleine Betriebe gründen sich und benötigen ein Erscheinungsbild. Es war möglich, sich an Wettbewerben zu beteiligen oder Projekte im Auftrag der Hochschule Burg Giebichenstein zu bearbeiten. 

Die Entscheidung für die Ateliergründung fällt am erstmöglichen Gründungstag im Designgewerbe, dem 1. Juli 1990.

Netzwerken, netzwerken, netzwerken …

In den ersten Jahren bearbeiten wir Projekte vor allem in Fortsetzung unseres Netzwerkes aus Studiumszeiten und in Zusammenarbeit mit Partnern und freien Mitarbeitern. Immer wieder ergeben sich neue Gelegenheiten für Projekte.

„Jeder kannte irgendwie jemanden, der ein Projekt oder Auftrag zu bearbeiten hatte.“ 

Neben Aufgaben im Produktdesign eröffnen sich vor allen Kommunikation und Grafikdesign als Arbeitsfelder. Logos, Erscheinungsbilder, Geschäftsausstattungen und klassische Werbung werden plötzlich gebraucht. Mit unserem Grundlagen- und Methodenwissen als Produktdesigner und zusätzlicher Neugier fühlen wir uns auch für diese Aufgaben berufen. Hier finden sich die Anfänge unserer Arbeitsweise, Kunden und Projekte in voller Bandbreite über alle Disziplinen und Leistungsbereiche ganzheitlich zu betreuen.

Erste langjährige Zusammenarbeiten entstehen

Die ersten Jahre sind vor allem von der Zusammenarbeit mit Schneider Schreibgeräte und dem Thüringer Agrarmarketing geprägt. Im Auftrag des Thüringer Ministerium für Agrar und Landwirtschaft erstellen wir umfangreiche Firmenkataloge und Marketingkampagnen. Das, was heute Websites leisten, kam Anfang der 90er-Jahre noch als „fette“ Printkataloge daher.

1992 beginnt unsere fast 15-jährige Zusammenarbeit mit der Firma Schneider Schreibgeräte mit der Entwicklung des BASE Schreiblernfüllers. Er ist eines der „ersten“ entwickelten Produkte des Büros, ist heute ein Klassiker und wird seit fast 30 Jahren produziert und verkauft. 1996 wird der BASE Jugend- und Schulfüller mit dem IF Design Award und 2006 der "BASE Kid" Schreiblernfüller mit der Auszeichnung "Best of the Best" des Red Dot Design Award prämiert.

Wir wachsen

Das, was als "Küchentischbüro" begann, nimmt mittlerweile eine ganze Etage im eigenen Wohnhaus ein. Wir brauchen neue und vor allem größere Räume und ziehen 1997 in unser erstes "tatsächliches" Büro am Rothäuserbergwerg in Weimar. Wir wachsen nicht nur in Quadratmetern, sondern auch personell und stellen erste Mitarbeiter ein.  

Das Wachstum bedeutet nicht nur räumliche und personelle, sondern auch fachliche Veränderungen. Weitere Bearbeitungsfelder und Leistungen institutionalisieren sich in den neuen Räumlichkeiten. Beratung und Strategie sind jetzt in eigenen Besprechungsräumen möglich, eine Werkstatt für Produktdesign und Modellbau und ein Fotostudio mit Studiofotografie. Hier beginnt auch unsere langjährige Zusammenarbeit mit Alnatura und umfangreichen Foodfotoprojekten. 

Und wir programmieren jetzt. Neben ersten Websites vor allem animierte Produktpräsentationen für den B2B-Bereich unserer Kunden, wie z. B. SEDUS und Schneider Schreibgeräte.

Wir wachsen weiter und suchen nach DEN passenden Räumen für unser Atelier

Das Büro am Rothäuserbergweg ist für uns nur eine Zwischenlösung auf der Suche nach DEM passenden Objekt für die Zukunft. Hier werden wir stark von einem Projekt der Neumöbilierung für die Zürcher Stadtverwaltung beeinflusst. Wir beschäftigen uns intensiv mit den Themen "Neue Bürostrukturen" und dem "Büro der Zukunft" und den Fragen: Wie möchten wir arbeiten? Wie soll unsere eigene Arbeitswelt aussehen? Und wie kann interdisziplinäre Zusammenarbeit effektiv funktionieren?

Wir ziehen um!

Auf der Suche nach einem passenden Objekt werden wir 2001 endlich fündig. Eine ehemalige Stahlfabrik im Altstadtzentrum von Weimar erfüllt all unsere Anforderungen. Wir kaufen und realisieren in nur einem Jahr Planung und Bau. 2002 ziehen wir dann in unsere heutigen Räume in der Marktstraße 12.

Das neue Domizil ist Ausdruck unserer Entwicklung seit der Gründung. Nach harter Arbeit und vielen langen Nächten sind wir inzwischen ein etabliertes Büro und werden so von unseren Kunden auch wahrgenommen. Die Glückwünsche zum Einzug von Schneider Schreibgeräte sagen es treffend:

"Von den Pionieren aus Tennenbronn an die Pioniere aus Weimar."

Neue Strukturen und Abläufe

Der Umzug in neue Räume bringt Veränderungen und konstituiert die Entwicklungen seit der Gründung des Ateliers. In einem Büro über drei Etagen müssen Abläufe und Strukturen neu definiert werden. Unsere Professionalisierung nimmt weiter zu, die Bereiche Kommunikationsdesign, Web- und Produktentwicklung vergrößern sich weiter räumlich und personell, die Innenarchitektur kommt als Disziplin dazu und etabliert sich als ständiges Arbeitsfeld.

... und neue Themen und Kunden 

So realisieren wir 2010 die Sonderausstellung "Zur Farbenlehre" von Goethe im Goethe-Nationalmuseum. In den 2010ern bauen wir den Bereich Innenarchitektur sukzessive aus. Heute schauen wir auf viele realisierte und kommende Ausstellungsprojekte. Thematisch verlagern wir uns zunehmend auf die Themen Natur und Umwelt und die Entwicklung von Mobilitätskonzepten, wie z. B. die Zusammenarbeit mit Alber, Derby Cycle und ZEG. 

Unser Profil schärft sich

So haben wir seit der Gründung unsere Spezialisierung als Allrounder für Gesamtlösungen in interdisziplinärer Arbeitsweise festgeschrieben und unsere Professionalisierung und methodische Arbeitsweise weiterentwickelt.
Aus unserer Methodik und Arbeitsweise haben wir schrittweise eigene Standards für die Bearbeitung der Projekte und in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden entwickelt.

Heute sagen wir Danke ...

an unsere Kunden und das in uns gesetzte Vertrauen bei der Realisierung und Umsetzung der Projekte. Und wir sagen Danke an unsere Mitarbeiter. Sie haben mit ihren Persönlichkeiten, Qualifikationen und Engagement die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und dieses Büro wesentlich mit gestaltet und getragen.

Die letzten 30 Jahre brachten persönliche und umfassende Entwicklungen des Ateliers vor einem komplexen technischen und gesellschaftlichen Wandel. Die nächsten Jahre scheinen nicht weniger spannend und voller neuer Herausforderungen zu sein. Wir freuen uns auf weitere Projekte und Entwicklungen in einer bewegenden und herausfordernden Zeit.

In Zeiten von Corona feiern wir Papenfüsse leider ohne unsere Kunden, in kleinem Kreis, hier mit uns im Atelier.